Ein Forenbeitrag erinnerte mich, diesmal also frühzeitig, daran, an Weihnachten und damit an die tolle Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ zu denken. Da ich mich eigentlich einfach nur informieren wollte, wo ich den diesjährigen Karton loswerden kann, bin ich via Google zur Homepage des Vereins gelangt. Und da finde ich einen Satz in der Rubrik „über uns“:
Geschenke der Hoffnung e.V. ist ein christliches Werk mit internationalem Profil, das Menschen in Not hilft und das Evangelium weitergibt.
Ich habe nichts gegen christliche Vereine und auch nichts gegen die Weitergabe des Evangeliums, aber mit meinem Schuhkarton? Weitersurfend, finde ich hier eine Stellungnahme von Dr. Irmhild Bärend, Geschäftsführende Direktorin des Vereins, aus dem Jahre 2003, mit der mir erst Zweifel kommen anstatt sie aufzulösen. Evangelikale? Missionieren?
Geschenke der Hoffnung e.V. hat seine Wurzeln in der 1950 gegründeten, weltweiten Arbeit der Billy Graham Evangelistic Association, deren Ziel die Verbreitung der christlichen Botschaft ist.
Und dann ist da noch ein Verlag, der Fanartikel für „Weihnachten im Schuhkarton“ vertreibt mit dem Slogan:
Mit jedem Artikel, den Sie einkaufen, helfen Sie, das Evangelium zu verbreiten und das Leben von Menschen in Not zu verbessern!
Ich aber wollte nur einem bedürftigen Kind eine Freude bereiten, egal, ob und wenn ja welcher Religion es angehört. Jetzt bin ich wirklich zwiespältig, und das ärgert mich. Ich hatte wohl die naive Vorstellung, dass da Menschen arbeiten, um Kindern mal eine (vielleicht kurzfristige) Freude machen möchten mit Dingen, die ein anderer Mensch in einem anderen Land für sie eingepackt hat – einfach so, ohne ein wie auch immer geartetes größeres Ziel dahinter.
Was denkt ihr über diese Fundsachen? Ich würde wirklich gern wieder einen Karton packen…