Dumm durch Medienkonsum

Gestern bei Frontal21 sah ich die quasi selbstkritische Nachricht:

Kinder und Jugendliche, die in großem Umfang fernsehen, Videos und Computerspiele konsumieren, müssen mit eklatanten Leistungseinbrüchen in der Schule rechnen. (Quelle)

Hirnforscher haben herausgefunden, dass die Informationen, die auf Kinder über Videospiele, TV-Monitore und DVDs hereinprasseln, in den gleichen Regionen gespeichert werden wie jene, die sie zuvor in der Schule aufgenommen haben und diese dadurch überschreiben. Vor allem Jungs scheinen da betroffen zu sein, jeder zweite Zehnjährige hätte die ganze Palette der Medienunterhaltung in seinem Zimmer stehen.

Natürlich wird man es differenziert sehen müssen. Es ist sicher ein himmelweiter Unterschied, ob man z.B. gemeinsam mit dem Kind eine Sendung anschaut und hinterher darüber redet – und es auch akzeptiert, wenn das Kind eben keine Lust hat, fernzusehen. Oder ob man seinen Nachwuchs vor diesen Geräten parkt, damit man selbst was anderes tun kann. Aber der Bericht macht es deutlich – kaum ein Kind schafft es, eigenständig die Glotze auch mal auszumachen, viele nannten sich selbst mediensüchtig, hängen stundenlang in virtuellen Spielen rum, schauen irgendwelchen Kram im Fernsehen, jeden Tag, um ja nichts zu verpassen. Alternativ wird eine DVD eingeworfen. Im Voiceless-Forum schrieb mal einer vom Fernsehen als „Verblödungslampe“. Scheint er doch recht zu haben!

Himmelangst kann einem fast werden, wenn man in den 9monate-Foren liest, was bei den Dreijährigen dieses Jahr alles auf den Gabentisch kommt – und, krasser: Die Nachfragen, was man denn noch schenken könnte, sie haben schon alles. Lerncomputer, Fernseher, Stereoanlage, einen Haufen DVDs habe ich auch da schon oft gesehen.

Es ist wirklich schwierig für mich, S einerseits Fernsehen, Computer und Co. vertraut zu machen, andererseits zu entscheiden, dass sie nicht bei jeder Comicserie auf dem Laufenden sein muss. Ich bin wirklich froh, dass sie täglich so lange im Kindergarten verweilt, wo es viele viele andere Dinge zu entdecken gibt, und dadurch wie ihre Kameraden jede Menge Müll im Fernsehen „verpasst“. Wenn sie später nach der Schule mittags heimkommt, wird das garantiert schwieriger…

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